Was tun, wenn man auf lebensgefährlicher Mission mit einem Haufen unfähiger, seltsam handelnder Menschen ist, die man irgendwie lieb gewonnen hat? Ganz klar: Man versucht, sie alle am Leben zu erhalten – und dabei nicht in all zu viele Stücke zerlegt zu werden. Da ist es von Vorteil, wenn man ein ehemaliger Killerbot mit eigener Entscheidungsgewalt ist. Wenn dann allerdings der einzige Freund, den man hat, von einer Schadsoftware übernommen wird, wird es erst richtig kompliziert ...
Der Netzwerkeffekt ist der zweite Band der Killerbot-Reihe, lässt sich allerdings auch sehr gut ohne den Vorgänger lesen. Fast alle wichtigen Charaktere lernen wir im ersten Kapitel bereits kennen, und dabei erhalten wir auch schon den Großteil der nötigen Informationen über ihre Verhaltensweisen.
Das Beste an diesem Werk sind auf jeden Fall die verschiedenen Protagonist*innen – wobei die nicht-menschlichen natürlich die Hauptrollen spielen. Allen voran SecUnit, ausgemusterter Killerroboter, Serienjunkie und mit einem ernsthaften Vertrauensproblem gestraft. Aus ihrer¹ Sicht wird die Geschichte erzählt, und sie spart nicht an Beleidigungen, Flüchen und technischem Geschwafel. Als dann später weitere Bots dazukommen, wird es erst richtig verrückt.
Allerdings zieht sich die Handlung sehr in die Länge, und das viele Drumherumgerede bläht die Story ordentlich auf. Hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen, denn der ganze Technik-Schnack geht auf Kosten der futuristischen Atmosphäre. Dennoch wird das Spannungslevel durchgehend hochgehalten, sodass wir am Ende erstmal durchatmen mussten.
Unser Fazit: Unterhaltsam, aber stellenweise ermüdend. Die Idee ist super, und SecUnit ist eine tolle Protagonistin. Die vielen unverständlichen Begrifflichkeiten und technische Vorgänge, die für uns nicht mehr vorstellbar waren, haben die Lektürefreude dann aber leider um einiges geschmälert – deshalb gibt's 3 von 5 Herzen und checkt auf jeden Fall die Leseprobe, ob euch der Stil zusagt, ehe ihr das Buch kauft.
¹Die Lektüre ist schon ein paar Wochen her, daher sind wird jetzt nicht mehr sicher: Wird zwischendurch diskutiert, wie sich der Bot definiert? In unserem Kopf handelte es sich durchgehend um einen weiblichen Humanoiden, aber rückblickend sind wir nicht sicher, ob das tatsächlich beschrieben wurde ... Da wir das so gelesen haben, bleiben wir jetzt beim "sie".
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