4. Januar 2018

Ich brenne für dich von Tahereh Mafi

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♥♥



Die Rebellen sind gefallen, Juliette ist verwundet, das Reestablishment immer noch an der Macht. Doch sie entschließt sich, mit den wenigen Überlebenden zu kämpfen und das Regime endgültig zu zerschlagen. Neben den äußeren Konflikten tobt auch in Juliettes Inneren ein Kampf: Was ist mit Adam passiert und was bedeuten diese Spannungen zwischen ihr und Warner? Gehen ihre Gefühle vielleicht doch in eine Richtung, die sie nie für möglich gehalten hätte? 


Über zwei Bände hinweg wurde die Geschichte um Juliette, Adam und Warner aufgebaut, wir haben mitgefiebert, mitgelitten und uns zusammen mit Juliette in Adam verliebt – und auch ein kleines oder großes bisschen in Warner. Wir waren unglaublich gespannt auf das große Finale, zumal der zweite Band mit einem schockierenden Cliffhanger geendet hat. 
Juliette ist zurück im Reestablishment und damit auch zurück bei Warner. Allerdings ist dieses Mal alles anders, denn sie ist keine Gefangene und er bietet ihr seine Hilfe an. Zu Beginn des Buches ist Juliette unendlich verzweifelt und wütend. Sie misstraut Warner und trauert um ihre verlorenen Freude, doch dann schöpft sie neue Hoffnung und macht eine starke Charakterentwicklung durch.
Während wir Juliette aus den anderen Bänden als verzweifelt und teilweise schwach in Erinnerung haben, findet sie im dritten Band zu ihrer Stärke. Sie wird willensstark, zielstrebig und kompromisslos. Zusammen mit Juliette hat sich auch der Schreibstil verändert, wir haben ihre wirren Gedanken und die durchgestrichenen, unerlaubten Sätze sehr vermisst.
Auch ihre Sicht auf Warner verändert sich. Wir erfahren viel über Warners Vergangenheit, was uns sehr gut gefallen und dem Charakter wesentlich näher gebracht hat. Aber obwohl auch wir Warner interessanter als Adam finden, waren wir doch schockiert, wie schnell Juliette bereit ist, seine schrecklichen Taten zu vergessen. Natürlich macht die Liebe blind und sie konfrontiert ihn auch sehr kurz damit, aber schon nach wenigen Sätzen ist alles vergeben und vergessen und er ist plötzlich ein guter Mensch. Diese Entwicklung empfanden wir als schwierig, obwohl die Autorin alles tut, um die Sympathie der Leser für Warner zu gewinnen. Manche Dinge sollte man aber nicht einfach vergessen – die versuchte Ermordung des Exfreundes zum Beispiel. Adams Entwicklung hingegen ist einfach nur traurig: Er wird zum jammernden, wütenden Exfreund, der nicht mit der Trennung klarkommt und nur nervig und unausstehlich ist. 
Im Vordergrund stehen in diesem Teil definitiv die Emotionen, wobei das eigentliche Finale dann zu kurz kommt. Der Kampf gegen das Reestablishment dauert gefühlte fünf Minuten. Alles ist vorhersehbar, viel zu einfach konstruiert und es gibt weder Plottwist noch unerwartete Momente. Wir fühlten uns plötzlich wie in einem schlechten Actionfilm. Nach all den guten Ideen, dem spannenden Aufbau der Geschichte über 2 Bände hätten wir uns hier wesentlich mehr erwartet als ein schnell auf 20 Seiten hingeschriebenes und völlig unrealistisches Szenario. 

Leider hat das wirklich enttäuschend umgesetzte Ende uns sehr viel Freude an dem ganzen Buch genommen. Von uns erhält das Finale der Trilogie im Gegensatz zu seinen Vorgängern 'nur' 3 Herzen, weil es nicht mit unseren Erwartungen mithalten konnte. Wir wollen allerdings trotzdem noch die Spin-offs lesen, weil wir hoffen, dort etwas mehr von der ursprünglichen Besonderheit der Reihe zu finden.  

Unsere Rezension zum ersten Teil ("Ich fürchte mich nicht") findet ihr hier. Dieser Teil ist etwas ganz Besonderes und wir können ihn Dystopie-LiebhaberInnen nur empfehlen.

1 Kommentar:

  1. Ich bin ja echt gespannt, wie die Reihe nun doch unerwartet weitergeht. :D

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