Die KI Mari hat nur eine Aufgabe: Menschen glücklich zu machen. Doch als sie nach einer unglücklichen Verkettung von Umständen zusammen mit der rebellischen Bloggerin Frieda und dem einsamen Studenten Linus in einer Berliner Wohnung landet, erkennt sie, dass ihre Aufgabe alles andere als einfach ist. Die Welt folgt ihrer eigenen Logik, die Wünsche der Menschen sind irrational, und Mari muss begreifen, dass es eine Welt jenseits der beweisbaren Fakten gibt. Wie soll sie Wesen glücklich machen, die keine Ahnung haben, was sie wollen? (gekürzter Klappentext)
Über dieses Buch sind wir durch Zufall auf Instagram gestolpert – zum Glück! Denn die Geschichte von Mari, dem Fembot, der versucht, die seltsamen Verhaltensweisen der Menschen in Berlin zu verstehen, war ein kleines Highlight.
Vera Buck hat einen detaillierten, manchmal vielleicht sogar ausschweifenden Schreibstil, an den wir uns zunächst etwas gewöhnen mussten. Wenn man sich darauf jedoch einlässt, begeistert die Leichtigkeit, mit der die Autorin komplexe Gedankengänge und philosophische Fragen wie im Vorbeigehen anbringt.
Die geschaffene Atmosphäre war gelegentlich etwas beklemmend, was das Leseerlebnis hin und wieder etwas unangenehmer gemacht hat – das kann aber auch an der zu gleichen Teilen klischee- wie realismusbeinhaltenden Darstellung verschiedener Berliner*innen gelegen haben. Nicht alle Charaktere waren uns sympathisch, aber alle haben ihre Existenzberechtigung in dieser Geschichte.
In der zweiten Hälfte ging uns zunächst etwas die Spannung verloren, vielleicht gingen uns auch die Menschen ein wenig auf die Nerven – zum Glück hat ein neuer Faktor (den wir natürlich nicht verraten) dann nochmal ordentlich Schwung ins Geschehen gebracht. Wer spannenden Nervenkitzel erwartet, wird hier aber enttäuscht werden, der Thrill liegt allein in der gedanklichen Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen.
Ein Buch, das ein bisschen anstrengend ist, ein Schreibstil, auf den man sich einlassen muss, und eine Idee, die uns einfach grandios gefallen hat. 4 von 5 Herzen und der Tipp, Vera Buck im Auge zu behalten.
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