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Seit Generationen wohnen die letzten Überlebenden der Menschheit auf dem Mars. Ihre Kolonie wird von einer Künstlichen Intelligenz namens Athena geleitet, überwacht und versorgt. Sie trifft alle wichtigen Entscheidungen und unterteilt ihre Schützlinge in hochintelligente Menschen und durchschnittliche Neutren. Auch der junge Rekrut Robin ist nur ein einfaches Neutrum. Umso mehr wird er von Athenas Plan überrascht, ihn als Kundschafter auf die Erde zu schicken. Mit seinem Flug zu dem blauen Planeten beginnt für ihn ein Abenteuer, das ihn schnell mit der Frage konfrontiert, wie die Menschen leben könnten, um glücklich zu sein.
Der neue Roman von François Lelord (Autor von "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück") hat uns auf eine interessante anthropologische Reise eingeladen.
Die Geschichte beginnt damit, dass wir Robin kennenlernen, dessen Leben sich schlagartig mit dem Befehl ändert, zur Erde zu reisen. Die Kolonie hat herausgefunden, dass die Erde wieder bewohnbar ist und dort sogar Menschen überlebt zu haben scheinen. Robin wurde somit zum Anthropologen des fernen blauen Planeten auserkoren.
Die Orte, die er während seiner Reise sieht, und die Begegnungen, die er macht, werden so anschaulich beschrieben, dass wir das Gefühl hatten, dabei zu sein.
Robin lernt auf seiner Reise verschiedene Gesellschaftsformen, Arten des Zusammenlebens und des Glaubens kennen. Er betrachtet all dies wenig wertend und sehr neugierig, sodass wir als Leserinnen Raum für eigene Gedanken und Rückschlüsse hatten. Gleichzeitig beschließt er für sich herauszufinden, wie die Menschen glücklich miteinander leben können. Ein Forschungsziel, das uns schnell zu der Frage geführt hat, ob Glück in einer Gesellschaft jemals für alle gleichermaßen möglich sein kann.
Während Robin uns eine andere Perspektive auf unsere eigene Welt zeigt, lernen wir auch seine Heimat besser kennen. Wir begleiten seine ehemalige Geliebte Yu, die versucht herauszufinden, warum ausgerechnet Robin auf die Erde geschickt wurde. Dabei erfahren wir sowohl viel über das Zusammenleben in der Kolonie als auch über Athena.
Mehr können wir über den Roman leider nicht verraten, er hat uns auf jeden Fall sehr gut gefallen und uns zum Nachdenken angeregt. Die Frage, wie wir glücklich sein können und auch, wie viel Einfluss wir selbst auf unser Zusammenleben haben, wird uns noch eine ganze Weile begleiten.
"Es war einmal ein blauer Planet" bekommt von uns 5 von 5
Herzen für eine tiefsinnige Geschichte, die ruhig und spannend zugleich war und die wir nicht aus der Hand legen konnten.
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