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Klara ist eine sogenannte KF, eine künstliche Freundin für einen jungen Menschen. Gemeinsam mit anderen Robotern beobachtet sie die Welt außerhalb des Schaufensters. Bis der Tag kommt, an dem Klara "ihren" Menschen findet und ein neues Zuhause erhält – bei dem Mädchen Josie, das an einer seltsamen Krankheit leidet. Nun muss Klara lernen, dass sie viel weniger über Menschen weiß, als sie dachte ...
Wie schon in seinen vorherigen Büchern, stellt Kazuo Ishiguros auch in diesem Buch sein großes Talent unter Beweis, Leichtigkeit und Schwermut miteinander zu verbinden.
Wir erleben die ganze Geschichte ausschließlich aus Klaras Sicht, welche unvoreingenommen und ohne zu werten, aber stets hinterfragend auf die Welt und die Menschen blickt. Allerdings sind die Fragen, die Klara sich stellt, nicht dieselben, die wir stellen würden. Daher bleiben viele Hintergründe der dystopischen Welt, in der Josie und ihre Familie leben, unerklärt und vage. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Zwischenmenschlichen und dem, was in dem Raum zwischen Mensch und KI entsteht, ohne ausgesprochen zu werden. So wird nicht nur Klaras Leben, sondern anhand der Leerstellen rings um die freundliche KI, deren Horizont begrenzt ist auf das, was sie selbst herausfinden kann, eine zweite Geschichte erzählt – nicht mit Worten, sondern mit Schwingungen, mit Andeutungen und Anstößen, weiter zu denken, als es geschrieben steht. Das alles wird nicht hinter komplizierten Formulierungen und überraschenden Verzwickungen versteckt, sondern offen ausgebreitet und ebenso leichtfüßig wie niederdrückend erzählt.
Klaras Gedanken und ihre stellenweise Naivität sind berührend. Allerdings hätten wir uns ab der Mitte doch ein klein wenig mehr Hintergrund oder Ausschmückung gewünscht. Das ist zwar nicht wirklich nötig, um der Handlung folgen zu können, hätte uns aber etwas glücklicher gemacht. So blieb das Ende ebenso schwebend wie die ganze Geschichte selbst und hinterließ neben Nachdenklichkeit auch ein bisschen Frustration.
Klaras Gedanken und ihre stellenweise Naivität sind berührend. Allerdings hätten wir uns ab der Mitte doch ein klein wenig mehr Hintergrund oder Ausschmückung gewünscht. Das ist zwar nicht wirklich nötig, um der Handlung folgen zu können, hätte uns aber etwas glücklicher gemacht. So blieb das Ende ebenso schwebend wie die ganze Geschichte selbst und hinterließ neben Nachdenklichkeit auch ein bisschen Frustration.
Unser Fazit: Ein nachdenklicher, ruhiger Roman, der dennoch fesselt und im Gedächtnis bleibt, deshalb erhält "Klara und die Sonne" von uns 4 von 5 Herzen.
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