3. Dezember 2018

Messebericht: BuchBerlin 2018

Nachdem wir 2016 begeistert waren und es im letzten Jahr leider nicht geschafft haben, besuchten wir am letzten Samstag wieder die BuchBerlin.

Was wir nach unserem Besuch 2016 im Kopf hatten: Süße Verlage, nette Menschen, nicht zu voll, tolle Beratung, kaum aufdringlich, wenig kommerziell.
Das sind schon mal tolle Voraussetzungen für eine Buchmesse, vor allem wenn man sich die großen Messen anguckt, bei denen man von den Besuchermengen erdrückt und von der Werbung der Verlage erschlagen wird. Allerdings hat sich in diesem Jahr doch vieles verändert.

Bei der BuchBerlin stellen vor allem Independentverlage ihr Programm vor. Es werden Bücher verkauft, Lesungen veranstaltet, die Verlage präsentieren sich und es kommt im Bestfall zu einem Austausch zwischen Verlag/AutorIn und LeserIn.
Gleich am Eingang (der Eintritt kostete 4€ für Studierende), wurden uns Messetüten überreicht, in denen sich unglaublich viel Werbung und die eine oder andere Postkarte befanden. Zusätzlich haben wir uns einen Messekatalog mitgenommen, um unsere Lieblingsverlage zu finden, falls wir diese in der Menge der Stände nicht entdecken können (was teilweise wirklich der Fall war). Kaum waren wir in der ersten von zwei Messehallen, waren wir überrascht von dem Lärm und dem Trubel, der herrschte. War die Messe 2016 doch eher ruhig gewesen, musste man sich hier teilweise durch die Besucher drängeln und kam an manche Stände kaum ran. Überall wurden uns Flyer und andere Werbematerialien vor die Nase gehalten, Standbetreiber sprachen uns im Vorbeigehen an und „zwangen“ uns ihre Leseproben auf. Das war uns teilweise einfach zu viel, weil wir gerne neugierig-zurückhaltend an den Ständen vorbeigehen, die uns weniger ansprechen, ein, zwei kurze Blicke riskieren, über so manche Werbung lächeln und dann weiterlaufen. Wenn einem dann jeder dritte Stand etwas in die Hand drücken will, wird das schnell zu viel (außer es handelt sich um Kekse).  
Es hat uns sehr überrascht, wie ähnlich sich die einzelnen Geschichten und Verlage dann am Ende doch waren, wirkliche Highlights konnten wir für uns auf den ersten Blick leider nicht herausfiltern. Es gab verschiedene Sektionen, wie Thriller, Fantasy und Esoterik (davon ganz schön viel), die Kinderbücher hatten ihre eigene Halle, mit der Möglichkeit, für die Kinder eine Kleinigkeit zu basteln oder zu malen. Uns hat es überrascht, wie toll die Gay-Romance-Verlage aufgetreten sind, hier haben wir einen witzigen Mini-Adventskalender geschenkt bekommen und auch dort waren die Betreibenden total nett, obwohl wir vermutlich nicht der Zielgruppe entsprachen. An den Ständen waren mehr Frauen als Männer zu sehen, da können wir nur sagen: Traut euch, Jungs!
Besonders toll fanden wir, wie mühevoll die einzelnen Verlage teilweise dekoriert hatten. Von Tüchern bis hin zu Aufstellern mit Postkarten, handgefertigten Amuletten, Kerzen und Drachenkuscheltieren gab es alles, was sich das Buchfanherz so wünschen kann. Wir konnten mit ein paar AutorInnen sprechen, die uns voller Begeisterung von ihren Charakteren erzählten und gingen am Ende zwar ausnahmsweise ohne Bücher, dafür aber mit einer Drachenmondkerze und jeweils zwei handgemachten Armbändern von Myrna Lovecraft nach Hause.
Insgesamt war die Messe eine interessante Erfahrung, allerdings war es uns teilweise zu laut und zu kommerziell, es gab einfach zu viel Papiermüll und die Messetüte war wirklich voll von sehr seltsam zusammengewürfelter Werbung. Wir konnten die eine oder andere Postkarte mitnehmen und sind glücklich mit unseren Mini-Andenken. Um neue Bücher zu entdecken gab es jedoch einfach zu viel Trubel, aber wir haben ja jetzt sämtliche Verlagsnamen und können uns die Programme einfach in Ruhe zu Hause ansehen.

Wie waren eure Buch-Berlin-Erfahrungen bisher? Werdet ihr im nächsten Jahr wieder hingehen? Wie steht ihr zu den tausend Flyern, die in der Tüte waren?

Übrigens: Die Drachenmondkerzen findet ihr hier und den Schmuck von Myrna Lovecraft gibt es hier. (Unbezahlte Werbung)

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