28. August 2018

Unter blutrotem Himmel von Mark Sullivan

♥♥♥ 

(Tinte und Feder ist ein amazon-Imprint, 
daher führt diese Verlinkung zu amazon.)


Der junge Pino ist ein ganz normaler Jugendlicher – bis der zweite Weltkrieg Italien erreicht. Nun beginnt eine unglaubliche Geschichte: Vom Fluchthelfer bis hin zum Spion für die Alliierten, unter ständiger Gefahr für das eigene Leben. 

"Unter blutrotem Himmel" ist ein Buch, in dem Fakten und Fiktion miteinander vermischt werden, um so das Leben des zu Beginn 17-jährigen Pino Lella aus Mailand zu erzählen. Zu Beginn berichtet der Autor kurz, wie er auf die Lebensgeschichte von Pino aufmerksam wurde, diesen besuchte und befragte. Es wird nicht ganz klar, welche Teile der Handlung nun wahr und welche erfunden sind – aber da es sich hierbei um einen Roman und nicht um eine Biografie handelt, ist das auch nicht das Wichtigste. 
Sullivan erzählt eindringlich und interessant die Geschichte von Pinos Familie und Freunden, von seinen Verwicklungen in die Rettung von Juden über die Berge und schließlich seiner Arbeit als Spion unter General Leyers. Diese Geschichten allein hätten für ein sehr gutes Buch ausgereicht. Was nicht nötig gewesen wäre, ist die Liebesgeschichte zwischen Pino und dem Mädchen Anna.Von der ersten Begegnung an wird die Beziehung zwischen den beiden als die ganz große Liebe hingestellt – nur leider ist davon absolut nichts zu fühlen. Weder was noch wie es passiert sind überzeugend dargestellt. Das ist schade, da durch diese Handlungslinie der Fokus abgelenkt und nicht ganz klar wird, was hier eigentlich die Hauptstory ist. Hier wollte der Autor wohl zu viel. Das geht zu Lasten des Teils des Buches, der tatsächlich interessant ist.
Generell liegt die Schwäche des Buches vor allem darin, Emotionen nicht kommunizieren zu können. Diese werden zwar beschrieben, aber nicht übermittelt. In Anbetracht der vielen wirklich krassen Momente in der Geschichte ist das natürlich ein ziemliches Manko.

Die Geschichte der Nazis in Italien ist keine, über die man viel weiß, wenn man sich nicht explizit damit beschäftigt. Daher füllt dieses Buch eine (Wissens-)Lücke, von der uns nicht ganz bewusst war, dass wir sie hatten. In diesem Bereich hat das Buch volle Punktzahl verdient. Da der Autor uns vom reinen "Geschichtenerzählen" aber nicht wirklich mitnehmen konnte, gibt es von uns dreieinhalb Herzen und eine Empfehlung für die, die Interesse an der geschichtlichen Komponente, nicht am emotionalen Beiwerk haben. 

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