3. Dezember 2020

Das war die schönste Zeit von Jane Sanderson (Kurzrezension)


♥♥♥♥


Drei Geschichten, drei Leben: 
Sheffield 1978: Dan und Alison sind verliebte Teenager. 
England 2012: Dan ist erfolgreicher Musikjournalist. 
Australien 2012: Alison ist eine erfolgreiche Schriftstellerin. 
Durch einen Zufall entdecken sie sich wieder, und die Vergangenheit holt beide wieder ein, als wäre es gestern gewesen.

Gibt es eine zweite Chance für die große Liebe? 
Durch Zufall findet der Brite Dan seine Jugendliebe Alison im Internet wieder und entschließt sich, ihr einen Song als Erinnerung an damals zu schicken  und Alison antwortet. So weit, so unspektakulär, könnte man meinen. Doch Sanderson gelingt es, die Geschichten der beiden zu erzählen, ohne abgedroschen oder platt zu wirken. Leichtigkeit und Schwermut wechseln sich ab. Die Charaktere (auch die Nebenrollen) sind fast alle facettenreich und nahezu fühlbar realistisch gestaltet. Schwarz-weiß-Denken oder simple Klischees über Eheleben, Liebe und das Schicksal sucht man hier zum Glück vergeblich. 
Stattdessen erhalten wir einen Einblick in die Vergangenheit der beiden sowie ihre aktuellen Leben, und ohne es zu merken, sind uns die beiden Hauptcharaktere und ihre Familien schnell ans gewachsen. Für die unzähligen Musikreferenzen kamen wir uns manchmal etwas zu jung vor, auf den Lesepaß hatte das aber keinen Einfluss. 
  
Punktabzug gibts von uns nur für den nicht ganz so schnell in den Bann ziehenden Einstieg und den deutschen Titel. Letzterer ist in zweierlei Hinsicht ein Fail: Zum einen ist er inhaltlich einfach falsch. Zum anderen assoziierten wir permanent den gleichnamigen Song von Bosse, welcher mit dem Buch nichts zu tun hat und auch nicht darin vorkommt. Da es in dem Buch aber sehr, sehr viel um Musik geht, bezweifeln wir, dass niemandem beim Goldmann Verlag das aufgefallen ist, und sind daher doppelt irritiert. Der englische Titel lautet übrigens einfach "Mix Tape".

Unser Fazit: Eine Lovestory, die einem früher oder später ans Herz geht – 4 Herzen und eine Leseempfehlung für Fans von Moyes, Ahern oder Sparks.  

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