16. September 2020

Das Spiel von Jan Beck



♥♥♥♥

Stell dir vor, du gehst tanzen – und bemerkst auf einmal eine Tätowierung, die du niemals hast stechen lassen. So passiert es Mavie, der jüngsten Kandidatin des "Jagdspiels", welches im Darknet veröffentlicht wurde und ein hohes Preisgeld verspricht. Sie ist nicht die Einzige: Elf weitere Menschen wurden ohne ihr Wissen als Opfer markiert und werden nun von skrupellosen Killern gejagt. Die Ermittlerin Inga Björk versucht, die Opfer und die Täter rechtzeitig zu finden – und natürlich auch den Drahtzieher hinter der Jagd ...

Das Spiel startet rasant und wirft uns sofort ins Geschehen hinein. Der Anfang hat uns richtig ergriffen und wir brauchten erstmal eine Pause. Es blieb nicht das einzige Mal; während des Lesens kam es wiederholt zum inneren Zwiespalt zwischen dem Wunsch, das Buch für eine Atempause wegzulegen, und dem Drang, unbedingt sofort die Auflösung zu erfahren, um wieder ruhig schlafen zu können. 
Jan Beck (Synonym eines bereits erfolgreichen Autors) entführt uns in die Tiefen des Darknet und seine tödlichen Gefilde, und das macht er sehr geschickt. Aus verschiedenen Perspektiven erleben wir, wie das Spiel an Fahrt aufnimmt, bis es schließlich zum großen Finale kommt.
Dabei kommen auch die persönlichen Geschichten hinter den Hauptakteur*innen nicht zu kurz. Das unterbrach zwar manchmal die Spannung und fühlte sich ein wenig nach Hinhalten an, gab uns aber auch die Möglichkeit, etwas Abstand von den brutalen Stellen zu bekommen. Davon gibt es auf jeden Fall so einige, und wer Probleme mit Blut und Amputationen hat, sollte dieses Buch auf keinen Fall lesen. 
Vollständig warm geworden sind wir mit den meisten Charakteren allerdings nicht. An dieser Stelle hätten wir uns ein paar emotionale Momente gewünscht, um uns einfühlen zu können. So blieb trotz allen Mitfieberns immer noch eine recht große Distanz zu den Personen bestehen.

Unser Fazit: Ein sehr spannender und ekliger Thriller mit einer sehr guten Idee. Das Ende hat uns nicht zu 100 % befriedigt und ganz nah sind wir den Charakteren auch nicht gekommen. Deshalb gibt es 4 von 5 Herzen und noch etwas Luft nach oben.  
Wir sind jetzt schon gespannt, was sich der Autor für den nächsten Teil einfallen lässt, denn das Nachwort verrät, dass wir Björk und Brand bald wieder lesen können. 

P.S. Auf der Homepage des Autors gibts für Fans der Ermittlerin noch eine  Kurzgeschichte aus ihrer Vergangenheit zu lesen. Hoffentlich kommt davon noch mehr, denn wir wüssten zu gern, wie genau sie es geschafft hat, vom drogennehmenden Tattoomodel zur Europol-Ermittlerin zu werden ...

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