21. Mai 2020

Scythe - Die Hüter des Todes von Neal Shusterman



♥♥♥♥♥ 



In einer fast perfekten Welt trifft eine KI, der Thunderhead, die Entscheidungen für die Menschheit; unter ihm leben die Menschen in einer friedlichen Welt, ohne Klimakatastrophen, Hungersnöte, Krankheiten, Waffen, Korruption. Selbst den natürlichen Tod hat der Thunderhead besiegt, doch um das Gleichgewicht des Bevölkerungswachstums zu halten, müssen weiterhin Menschen sterben. Die Entscheidung darüber, wer wie wann sterben muss, liegt in den Händen der Scythe, der Hüter des Todes. Als Citra und Rowan für die Scythe-Ausbildung berufen werden, müssen sie nicht nur das Handwerk des Tötens erlernen, sondern rivalisieren auch miteinander. Schnell wird klar, dass die Welt der Hüter keine perfekte ist und die beiden finden sich in einem Netz aus Korruption, Machtkämpfen und Grausamkeit wieder.

Wie schon in Vollendet (ein absoluter Lesetipp), schafft Shusterman einen Einstieg in die Geschichte, der die Einführung der Welt und der Protagonisten mit dem beinahe sofortigen Beginn der wirklichen Handlung verknüpft. Von der ersten Seite an baut sich der Spannungsbogen auf, der in Verbindung mit Shustermans gewohnt flüssigen Schreibstil dazu geführt hat, dass wir das Buch kaum aus der Hand legen konnten. 
Zunächst lernen wir Citra und Rowan, ihren Ausbilder und den Thunderhead kennen. Ihre Welt scheint nahezu perfekt zu sein, alles ist geregelt, alle sind abgesichert, die Scythe erscheinen als ehrenvolle Richter und Henker. Erst nach und nach zeigt sich, dass es Zwiespalt zwischen den Scythe gibt, dass nicht alle von ihnen das Töten als ehrwürdige Bürde empfinden, sondern manche Blutlust verspüren und die Macht an sich reißen wollen. Die Intrigen häufen sich und die Protagonisten sehen sich mit immer neuen Wendungen konfrontiert, während die Geschichte unaufhörlich voranschreitet. 
Auf dem Weg werden werden wir nicht nur mit Fragen der (eigenen) Moral konfrontiert, sondern auch mit den großen Themen der Menschheit: Politik, Religion, Macht, Künstliche Intelligenz und Unsterblichkeit. Shusterman versteht es, seine Welt glaubwürdig und nahbar zu erzählen, Charakterentwicklungen nachvollziehbar zu machen und Problematiken zu beleuchten, ohne dabei einen Spannungsverlust zu riskieren. 

Als wir nach dem Ende der Vollendet-Reihe gehört haben, dass Neal Shusterman eine neue Dystopie veröffentlicht, hatten wir einerseits hohe Erwartungen und andererseits auch die Befürchtung, dass die neue Reihe nicht mit Vollendet mithalten könnte. Doch Scythe hat unsere Erwartungen übertroffen und gehört für uns zu einer der besten Dystopie-Reihen, die wir gelesen haben. Für diese perfekte Mischung aus Spannung, einem realistisch dargestellten Zukunftsszenario, liebenswerten und verhassten Figuren und der Angst vor der letzten Seite geben wir Scythe – Die Hüter des Todes 5 von 5 Herzen. Wir lesen voller Spannung die beiden Folgebände. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden deines Kommentars bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung (https://unzensiertblog.blogspot.de/p/blog-page.html) sowie die Datenschutzerklärung (https://policies.google.com/privacy?hl=de) von Google gelesen hast und akzeptierst.