15. September 2019

Die Sibylle der Salons von Iris Treppner

Magische Rituale, schwarze Katzen, Friedhöfe und Kerzen spätetens seit die erste Staffel von "Charmed" Ende der 90er populär wurde, erlebte das Thema Magie sein Comeback. Dabei ist eines der Themen, die die Menschheit schon seit jeher beschäftigt, die Frage nach der Zukunft. Wie können wir einen Einblick in das Kommende erhalten? Und gibt es wirklich eine Art magisches Orakel, das uns dabei behilflich sein kann? Wir wollten es wissen und haben uns kurzerhand ein Deutungsbuch und Tarot-Karten zugelegt. Denn – ganz moderne Hexe von heute – wollten wir unsere Zukunft selbst vorhersagen können.
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"Die Sybille der Salons" bietet eine verständliche und schnell umsetzbare Grundlage für die Kunst des Kartenlegens. Dabei bezieht sich das Buch auf das klassische Deck der Madame Lenormand, der bekanntesten Kartenlegerin Frankreichs im 18./19. Jahrhundert.


Zu Beginn des Buches werden die verschiedenen Orakelformen kurz vorgestellt. Dabei ist von sehr einfachen Tagesvorhersagen (hierzu wird nur eine Karte benötigt) bis hin zu einem komplexen großen Kartenbild (mit allen 36 Karten) alles möglich. Neben den "typischen" Legesystemen findet sich auch ein Kapitel zur astrologischen Deutung. Dieses wird zwar ebenso ausführlich vorgestellt wie die anderen, aber da dies nicht unsere Zielthematik war, haben wir diesen Abschnitt außen vor gelassen. Allerdings war das Kapitel trotzdem interessant und an sich auch gut erklärt. Wir haben uns jedoch lieber auf das "traditionellere" Kartenlegen konzentriert.


Nachdem wir das kurze Einführungskapitel gelesen hatten, haben wir zunächst aus Spaß ein Tagesorakel gezogen und uns danach an ein kleines Kartenbild mit 9 Karten herangewagt. Die Deutung der Karten hat sehr lange gedauert, weil wir uns erst in das System einfinden mussten. Hierbei gibt der Anhang des Buches eine sehr große Hilfestellung, denn zu jedem einzelnen Symbol findet sich neben dessen eigener Bedeutung auch die Bedeutungen im Zusammenhang mit den anderen 35 Symbolen. Die Verknüpfung der Karten muss also nicht selbst hergestellt werden. Des Weitereren finden sich ausführliche Deutungen für die jeweilige Tageskarte, welche von den Bereichen Liebe, Beruf, Gesundheit und Bachblüten erzählen. Mit der letzten Kategorie konnten wir relativ wenig anfangen, da wir keine Bachblüten zu uns nehmen und uns auch hierbei nicht auf Orakelkarten verlassen würden.

Was uns neben den relativ eindeutigen Beschreibungen der Symbole besonders gut gefallen hat, war, dass das Buch das Kartenlegen nicht von der esoterischen Seite her angeht. Es ist kaum die Rede von Schicksal, Macht oder Energie. Selbstverständlich soll man sich auf seine Frage/Thematik konzentrieren, während man mischt und legt, aber es wird an keiner Stelle von übernatürlichen Einflüssen, die die Legung lenken, gesprochen.

Obwohl wir vorher noch nie mit Kartenlegung gearbeitet haben, haben wir dank der "Sibylle der Salons" einen schnellen und leichten Einstieg in das Thema gefunden. Das Buch ist sehr gut für Anfänger geeignet. Es überspringt den – viel zu langen – theoretischen Einblick, welchen andere "esoterisch angehauchte" Bücher zu solchen Themen oft geben und bietet stattdessen die Möglichkeit, gleich mit den Legungen zu beginnen. Wir werden die Karten definitiv öfter befragen und werden auch immer besser in der Deutung.
"Die Sibylle der Salons" erhält deshalb von uns 5 von 5 Herzen und eine klare Empfehlung für all diejenigen, die einen weniger esoterischen Einblick in die Deutung von Tarotkarten erhalten möchten.


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Übrigens: Da das Buch keine Karten enthält, haben wir uns ein Lenormand-Deck gekauft. Es gibt ganz verschiedene, wir haben uns für die blaue Eule entschieden. Es ist günstig, schlicht und liegt gut in der Hand (wie normale Spielkarten), deshalb können wir es weiterempfehlen; natürlich funktionieren die Legungen aber auch mit allen anderen Lenormand-Karten.

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