♥♥♥♥♥
Zoran Drvenkar
Still
416 Seiten
Eder und Bach
Jedes Jahr wenn der Winter kommt, werden Kinder aus ihren Häusern entführt und kehren nicht zurück - bis auf ein einziges Mädchen. Auch die Tochter des Protagonisten Mika ist entführt worden. Er findet das Mädchen das zurückkehrte und beginnt die Suche nach den Tätern. Es handelt sich um eine ausgewählte, organisierte Gruppe von Männern. Mika versucht mit einer neuen Identität das Vertrauen der Männer zu gewinnen, um seine Tochter zu rächen.
Die Geschichte setzt sich aus drei Perspektiven mit jeweils
unterschiedlichen Zeitpunkten zusammen. Da sind die Kapitel aus der
Sicht von "Ich": Mika, der in der Gegenwart versucht Zugang zu den
Entführern zu finden und zu jenem werden muss, der ihm selbst wiederstrebt. Es gibt "Sie", die Männer, welche die Kinder aus
undurchschaubaren Gründen entführen. Und es gibt "Du", diese Kapitel handeln von
dem Mädchen, das entkommen konnte und behandeln das was sie durchleben
musste, ihre Flucht und das Geschehen danach.
Allein dieser Perspektivwechsel macht "Still" zu einem
ganz besonderen Buch. Der Leser kommt dem
Geschen und den Protagonisten näher, wird aber auch von den Taten der Entführer distanziert.
Es bleibt durchgehend spannend und obwohl man ahnt, was der
Hintergrund der Geschichte ist, wird einem das ganze Ausmaß des
Geschehens erst nach und nach bewusst. Trotz der an sich schwierigen und
auch grausamen Thematik, gelingt es Drvenkar, ohne direkte Beschreibung der
Gewalt, die Geschichte zu erzählen. Allerdings waren wir sehr schockiert von der Grausamkeit, die in Wahrheit hinter den Entführungen steckt, während der Aufklärung verliert "Still" nicht an Spannung,
aber an Sensibilität und ist nichts für schwache Nerven.
Durch die anhaltende Spannung und den unvergleichlichen Schreibstil Drvenkars
konnten wir das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Wir haben auf
jeder Seite mitgefühlt, Angst um die Protagonisten gehabt und auf
Gerechtigkeit und ein gutes Ende gehofft.
Still erhält von uns 4 1/2 von 5 Herzen, es hat alles, was ein Thriller benötigt, um einem den Schlaf zu rauben, wird aber ab einem gewissen Punkt sehr grausam.
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